Wie ein Fadenbild entsteht


Beliebte Motive für Fadenbilder sind Herzen, Blumen, Tierfiguren oder Schriftzüge mit Namen oder einfachen Botschaften.

Ich zeige hier das schrittweise Vorgehen nach der klassischen Methode, also ohne jegliche Unterstützung von Computerprogrammen und Maschinen.

Dazu braucht es:
     -  Holzbrett
     -  Holzlasur oder Farbe (nach Bedarf)
     -  Schriftzug eurer Wahl auf Papier
     -  Nägel (davon braucht ihr wirklich viele)
     - natürlich einen Hammer

     - Wolle / Stickgarn / Häkelgarn / Nähgarn

Das Holzbrett sollte mindesten 10 mm dick sein, damit die Nägel genügend tief eingeschlagen werden können. Bei grösseren Brettern muss natürlich das Gewicht berücksichtigt werden. Dann sind meist Spanplatten die richtige Wahl.

Als Holzart eignen sich Weichhölzer wie Fichte, Ahorn oder Buche.

Der Papierstreifen mit dem Schriftzug wird so auf dem Brett befestigt, dass er nach dem Einschlagen der Nägel wieder leicht entfernt werden kann.

Die Nägel werden mit gleichmässigen Abständen gesetzt und dem Hammer mindesten 5 mm tief eingehämmert. Sie müssen so verteilt werden, dass in den Ecken oder bei markanten Stellen der Figur ein Nagel steckt.

Die grosse Herausforderung ist nun, die Nägel so einzuhämmern, dass sie gerade aufrecht stehen. Dazu gibt es unterschiedliche Techniken, die auf das persönliche handwerkliche Geschick abgestimmt sein müssen. Oft wird eine Flachzange verwendet, die auch das Einhämmern der Nägel erleichtert.

Die Nägelköpfe sollten alle auf der gleichen Höhe liegen. Grössere Abweichungen sind in der Regel gut sichtbar und Stören das Gesamtbild.

Anschliessend muss natürlich das Papier entfernt werden. Spätestens jetzt wird sich herausstellen, ob sich die Art der Befestigung bewährt hat.

Die Wahl des Fadens ist eine Wissenschaft für sich. Je nach Effekt, den man erzielen möchte, wählt man die entsprechende Farbe und die Dicke des Fadens.

Viele Fadenbilder und -grafiken verwenden Fäden mit unterschiedlichen Farben, die nebeneinander oder übereinander liegen können. Die entsprechenden Farbtöne aufeinander abzustimmen erfordert viel Erfahrung.

Bei einfachen und kleinen Bildern führt man den Faden meist von Hand durch die Nägellandschaft. Bei grösseren Bildern oder bei Motiven, die einen genau definierte, exakte Anordnung der Fäden verlangen, können einfache Werzeuge hilfreich sein.

Neben professionellen Fadenhaltern, die man DIY-Shops findet, gibt es auch originelle Exemplare wie dieses hier, das aus einem Kugelschreibergehäuse entstanden ist.

Bei diesem Fadenbild ist es zweckmässig, erst einmal die Kontur eines Buchstabens zu umranden und in danach vollständig auszufüllen. Danach kann man frei entscheiden, wie man die Fläche innerhalt der Kontur ausfüllen will.

Bei einer Blume oder einem Tierbild gilt das gleiche Vorgehen. Zuerst wird man die Kontur des Bildes umranden und dann erst die Fläche mit gleichmässig verteilten Fadenlinien ausfüllen.

Wenn bei der Befestigung des Faden am ersten Nagel ein etwas längeres Endstück übrig gelassen wurde, kann nach Beendigung des Buchstabens oder Bildes das Fadenende mit diesem Anfagsstück problemlos verknüpft werden.


Fadengrafiken unterscheiden sich von Fadenbildern...